Wiehagenschule
Ein geflügeltes Wort aus Skandinavien sagt, dass „... der dritte Pädagoge der Raum ist“. Aus dieser Überlegung heraus, wurde der Neubau der vierzügigen Wiehagengrundschule in Werne aus drei Bausteinen konzipiert, die sowohl das individuelle als auch das gemeinsame Lernen in den Mittepunkt stellen. Sie gruppieren sich um eine gemeinsame Pausenhoffläche und schirmen sich gleichzeitig gegenüber der stark befahrenen Stockumer Straße und der angrenzenden Wohnbebauung im Osten ab. Mit der vorhandenen Sporthalle bilden sie ein maßstäbliches Ensemble. Der identitätsstiftende hohe Baumbestand bleibt weitgehend unberührt und wird in die Freiflächenplanung mit einbezogen.
Der zurückspringende mittlere Baustein bildet das zentrale Herz der Schule und beherbergt im Erdgeschoss Forum und Speisesaal. Schulverwaltung und Ganztagsbereich flankieren den Mittelbau. In den oberen beiden Geschossen schließen sich die Mehrzweckbereiche an, die über eine gefaltete Freitreppe in dem lichtdurchfluteten Raum erschlossen sind. Die beiden äußeren Bausteine beherbergen jeweils vier windmühlenartig um eine pädagogische Mitte angeordnete Klassenräume. Dazwischen liegen die Differenzierungsräume, die über Glastüren miteinander verbunden sind. Durch die Ausbildung von Nutzungseinheiten kann auf notwendige Flure verzichtet werden und Erschließungsflächen werden multifunktional bespielbar. Bei gleichzeitig hohem architektonischen Anspruch, wird durch die kompakte, massive Bauweise mit raumsparenden, einfachen Grundrissen und energetisch optimierten Fassaden in Verbindung mit einem sehr effizienten Energiekonzept, ein Gebäude mit hoher Nachhaltigkeit erreicht.
Fotograf: Jens Willebrand